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Übung und Ausbildung

Forstunfall in steilem Waldstück als Szenario der Herbstübung

Bezirk Gmunden zur Übersicht

ROITHAM. „Personenrettung unwegsames Gelände, Forstunfall vermutet, Waldstück hinter der Gasstation zwischen Außerroh und Kirnbach“ – so lautete die Alarmierung für die Teilnehmer der Herbstübung der FF Roitham am Vormittag des 10. November 2024.

Lokalisierung der Einsatzstelle

Die vier Fahrzeuge der FF Roitham rückten zeitlich gestaffelt aus, wobei sich die erste Herausforderung in der Lokalisierung des genauen Einsatzortes stellte. Durch zusätzliche Informationen der Leitstelle über Funk und der guten Ortskenntnis des Einsatzleiters, Kommandant Johannes Rudyk, konnte die Örtlichkeit jedoch rasch aufgefunden und die nachrückenden Kräfte eingewiesen werden. Die Anfahrt endete auf einem Feldweg, von wo aus die letzten Meter zu Fuß zurückgelegt werden mussten.

Person in Felswand

Vor Ort wurde ein junger Bursch vorgefunden, welcher sich auf einer kleinen Klippe in einer senkrecht abfallenden Felswand befand und dort mit einer Fußverletzung absturzgefährdet festsaß. Der Junge berichtete, dass er seinen Vater zu Forstarbeiten begleitet hatte. Als er sich gerade ein Stück entfernt hatte und kein Sichtkontakt mehr bestand, hörte er einen lauten Schrei des Vaters. Am Weg zurück rutsche der Bursch über eine Geländekante ab und landete nach einigen Metern auf dem kleinen Vorsprung in der Felswand, wo er sich verletzt festklammerte und den Notruf abgesetzt hatte.

Erstsicherung und erweiterte Erkundung

Die mittlerweile eingetroffene Mannschaft des Löschfahrzeuges (LFA) wurde mit der Sicherung und Rettung der Person in der Felswand beauftragt. Zwei Retter wurde dazu zum Verletzten abgeseilt und sicherten diesen, um einen weiteren Absturz auszuschließen.
Währenddessen erkundete der Melder des Einsatzleiters den Waldhang, wo der Vater vermutet wurde. Das Kleinlöschfahrzeug (KLFA-L) unterstützte die Suche von einem unterhalb liegenden Güterweg aus.

Forstunfall bestätigt – Person eingeklemmt

Bereits nach wenigen Minuten schaffte ein Funkspruch endgültige Klarheit. „Person aufgefunden. Ansprechbar, jedoch unter mehreren Baumstämmen eingeklemmt“. Das Kleinlösch- und das Tanklöschfahrzeug (TLFA-B) wurden daraufhin zu dieser Örtlichkeit entsendet und ein eigener Einsatzabschnitt gebildet. Erschwerend war auch in diesem Fall, dass keine direkte Zufahrt mit Fahrzeugen möglich war und der Gerätetransport durch die Mannschaft erfolgen musste. Mittels Gurten und Rüstholz wurde die Lage so weit stabilisiert, dass ein möglichst gefahrloses und schonendes Arbeiten möglich war.

Anspruchsvolle Rettungsaktionen an zwei Örtlichkeiten

Von nun an liefen zwei technisch anspruchsvolle Rettungsaktionen parallel ab. Die Person in der Felswand wurde mit dem Rettungsdreieck auf den sicheren Boden abgeseilt und von dort mittels Korbtrage zum fiktiven Übergabeort an den Rettungsdienst transportiert.
Die Entklemmung des Forstarbeiters erfolgte durch geschickten Einsatz von Rüstholz, Spanngurten und Motorsäge, sodass auch diese Person anschließend rasch abtransportiert werden konnte.

Hoher Ausbildungsstand macht sich bezahlt

Bei der Übungsnachbesprechung konnte der Übungsverantwortliche, Kommandant-Stellvertreter Philip Kathrein ein sehr positives Resümee ziehen. Die rasche und sichere Rettung aus der Felswand ist ein Ergebnis der jahrelangen Ausbildung der internen Seiltechnikgruppe.

Bei der Abarbeitung des Forstunfalles wurde mit dem begrenzt zur Verfügung stehenden Material äußerst geschickt improvisiert, sodass die Rettung noch vor Eintreffen von weiterem technischen Equipment bereits abgeschlossen war.
Insgesamt eine sehr zufriedenstellende Leistung aller eingesetzten Kräfte.

Dank und gemütlicher Ausklang

Herzlichen Dank möchten wir allen Unterstützern dieser Übung, insbesondere dem Waldbesitzer Helmut Ortner für die Örtlichkeit und Mithilfe bei der Vorbereitung, aussprechen. Ebenso bedanken möchten wir uns bei Bürgermeister Thomas Avbelj, für die Einladung zum anschließenden Mittagessen, wo man die Übung gemütlich ausklingen ließ.

 

Bericht und Fotos: FF Roitham