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Bezirk Gmunden zur Übersicht
GMUNDEN. In der Nacht auf den 06. November 2025 wurde die Freiwillige Feuerwehr Gmunden kurz nach 3 Uhr zu einem Brand im Dachbereich eines Wohngebäudes an der Esplanade alarmiert. Bereits auf der Anfahrt der Einsatzkräfte war das Flammeninferno von weitem sichtbar.
Lageerkundung und Beginn der Löscharbeiten
Bei der ersten Lageerkundung stellte sich heraus, dass der Dachbereich bereits in Vollbrand stand. Unklar war zu Beginn, ob sich noch Personen im Gebäude befinden, was aber nach kurzer Zeit ausgeschlossen werden konnte. Das ersteintreffende Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) leitete unverzüglich erste Löschmaßnahmen im Innenangriff ein. Währenddessen wurde noch ein zweiter Brand in unmittelbarer Nähe entdeckt – ein auf einem Parkplatz abgestelltes KFZ befand sich rund 200m entfernt ebenfalls in Vollbrand.
Das zweite nachrückende Fahrzeug (RLF 2000/400) wurde mit der Brandbekämpfung des KFZ beauftragt. Die Löschmaßnahmen konnte hier rasch abgeschlossen und durch die Besatzung ein zweiter Innenangriff vorgetragen werden.
Drehleitereinsatz und Alarmierung weiterer Kräfte
In der Zwischenzeit wurde bereits die Drehleiter Gmunden (DLK 23/12) mit dem SLF 2000/200 zur weiteren Brandbekämpfung in Stellung gebracht. Der Einsatz der Drehleiter konnte zügig erfolgen, da die Oberleitung der Straßenbahn aufgrund von Wartungsarbeiten (noch) abgeschaltet war. Die Wasserversorgung der beiden Löschangriffe erfolgte einerseits aus dem Hydrantennetz und gleichzeitig auch aus dem Traunsee.
Gegen 03:17 Uhr wurden aufgrund der großen Ausdehnung des Brandereignisses weitere Einsatzkräfte nachalarmiert. Es folgten die Feuerwehren Altmünster und Gschwandt zur Unterstützung bei der Wasserversorgung sowie mit weiteren Atemschutztrupps. Des Weiteren wurde die BTF Steyrermühl mit einem weiteren Hubrettungsfahrzeug sowie dem Atemschutzfahrzeug alarmiert.
Erster Löscherfolg und Drohnenunterstützung
Da die Atemschutztrupps in den Brandraum vordringen konnten, stellten sich rasch erste Löscherfolge ein. Die Löscharbeiten von außen gestalteten sich aufgrund der Örtlichkeiten (Oberleitung Straßenbahn) und der Dacheindeckung zunächst schwierig.
Um die Lage am Dachboden bzw. am Dach besser einschätzen zu können erfolgte die Alarmierung der Drohne Laakirchen sowie der EFU Gmunden. Gegen 04:00 Uhr kam die Anforderung der Feuerwehr Vorchdorf mit RLF und DLK, um einen umfassenden Außenangriff über die Hubrettungsfahrzeuge sicherzustellen.
Parallel dazu setzten die Atemschutztrupps ihre Arbeit im Inneren des Gebäudes fort. Besonders herausfordernd war die Lage im Dachgeschoss, wo sich der Brand in die Isolation und die Holzkonstruktionen ausbreitete, was eine schnelle und effektive Bekämpfung erschwerten. Es wurde mittlerweile auch das darunterliegende Geschoss kontrolliert sowie Wände und Decken geöffnet, da sich der Brand durch verbaute Holzkonstruktion weiter zu verbreiten drohte.
Sicherungsmaßnahmen und Betreuung der Bewohner
Zeitgleich zu den Löscharbeiten führten die Feuerwehrkräfte eine gründliche Kontrolle des Gebäudes durch. Es wurde sichergestellt, dass sich keine Personen in den betroffenen Wohnungen aufhielten, sowie die Strom- und Gaszufuhr zum Gebäude deaktiviert. Die Polizei veranlasste die Verständigung der Rufbereitschaft der BH Gmunden. In einem eigens für den Einsatz zur Verfügung gestellten Raum konnten sich nicht nur die Bewohner aufhalten, auch die Versorgung der Einsatzkräfte erfolgte in den Räumlichkeiten der Bezirksverwaltungsbehörde.
Von Seiten der Stadtgemeinde Gmunden wurde nach Begutachtung des Objekts ein Bescheid ausgestellt, der die weitere Nutzung des Gebäudes mit sofortiger Wirkung untersagte. Die Mieter des Gebäudes konnten in Ausweichquartieren untergebracht werden.
Nachlösch- und Aufräumarbeiten
Die Löscharbeiten gestalteten sich über mehrere Stunden hinweg anspruchsvoll, weswegen am Vormittag weitere Atemschutzkräfte von den Feuerwehren Ohlsdorf und Pinsdorf nachalarmiert wurden. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Feuerwehren und den gezielten Löschmaßnahmen konnte das Feuer gegen 10 Uhr unter Kontrolle gebracht werden. Der Bereich rund um das Brandobjekt wurde durch die Polizei großräumig abgesperrt, die Esplanade war für den Verkehr gesperrt. Hier übernahmen Kräfte der Feuerwehr den Lotsendienst.
Die ersten Kräfte konnten gegen Mittag die Einsatzstelle verlassen und das Einsatzgeschehen wurde bis auf die Kräfte der FF Gmunden reduziert. Bis 23:00 Uhr führte die Feuerwehr Nachlöscharbeiten vor Ort durch, um letzte Glutnester zu löschen und eine vollständige Sicherung des Gebäudes zu gewährleisten. In der Zwischenzeit begann ein Teil der Mannschaft mit den Aufräum- und Reinigungsarbeiten in der Zeugstätte.
Für die weiteren Arbeiten (Sicherungsmaßnahmen über den Einsatz hinaus) wurde von der Hausverwaltung / den Eigentümern eine Baufirma beauftragt.
Die Brandursache ist derzeit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Einsatzbilanz
Insgesamt standen 9 Feuerwehren, die Einsatzführungsunterstützung des Abschnittes Gmunden (EFU), Bezirks und -Abschnittskommandant mit rund 100 Einsatzkräften im Einsatz. Weiters Kräfte der Polizei, dem Roten Kreuz und der Stadtgemeinde Gmunden.
Einmal mehr zeigt sich, welche enormen Aufgaben an die Feuerwehr gestellt werden und wie wichtig eine professionelle und umfassende Ausbildung ist. Einsätze wie dieser können nur funktionieren, wenn alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen und das System FEUERWEHR funktioniert. Dazu braucht es neben der professionell ausgebildeten Mannschaft auch die notwendige Ausrüstung und Infrastruktur.
Großer Dank gilt allen eingesetzten Einsatzkräften vom Roten Kreuz, der Polizei und besonders den unterstützenden Feuerwehren! Durch diese ausgezeichnete und professionelle Zusammenarbeit konnte der Einsatz als Team, effizient, zielführend und vor allem unfallfrei abgearbeitet werden. Auch die eigene Jugendgruppe leistet hier schon einen wertvollen Beitrag und unterstützt die Einsatzmannschaft bei den Aufräumarbeiten.
Bericht und Fotos: FF Gmunden